Dog & Talk - Auf eine Gassirunde mit Dr. Janey May

Dein Podcast für bedürfnisorientiertes Zusammenleben mit Hund

#103: Neurodivergente Hundefamilien- Hundemenschen mit AD(H)S 

Was sind Neurodivergenz und Neurodiversität?

Was ist eigentlich Neurodiversität und Neurodivergenz? Und was hat das mit unseren Hunden zu tun? Darum geht es in der heutigen Podcastfolge mit Gästin Miriam Arndt-Gabriel, die auch als „Die Hundephilosophin“ bekannt ist.

Neurodiversität ist ein Konzept, das betont, dass jeder Mensch ein einzigartiges Gehirn hat, die Welt auf seine Weise wahrnimmt, Reize auf unterschiedliche Art und Weise verarbeitet und auch auf vielfältige Weisen kommuniziert. In diesem Sinne sind alle Menschen neurodivers.

Kind, Hund, Mutter springen

Neurodivergenz bezieht sich auf eine noch größere Vielfalt jenseits dieser allgemeinen Unterschiede und dem, was oft als „Norm“ betrachtet wird. Hierunter fallen beispielsweise Autismus-Spektrums-Störungen, AD(H)S, Borderline, PTBS, Hochbegabung, Hochsensibilität und erworbene Hirnverletzungen, die zu einer stärkeren individuell und gesellschaftlich wahrgenommenen Andersartigkeit führen können.

Wir erleben gegenwärtig eine Entwicklung, bei der die Stimmen neurodivergenter Menschen immer mehr Gehör finden. Dies führt auch dazu, dass der Blick auf die Andersartigkeit sich von einer defizitorientierten Sichtweise hin zur Wertschätzung und zur Aufklärung durch Betroffene entwickelt.

Da im Hundetraining die Interaktion mit Menschen eine zentrale Rolle spielt, stellt sich die Frage, wie man besser auf neurodivergente Personen eingehen kann. Dies erfordert eine Überprüfung der Kommunikation und der Herangehensweise.

Neurodivergente Menschen mit Hund

Häufig stellen sich Menschen, die neurodivergent sind oder psychische Erkrankungen haben, die Frage, ob sie ihren Hunden ein angemessenes Zuhause und ein erfülltes Leben bieten können. An dieser Stelle kann internalisierter Ableismus ins Spiel kommen. Ableismus ist die Diskriminierung von Menschen auf Grundlage dessen, was sie können oder nicht können, sei es physisch oder psychisch. Wenn Menschen, die von dieser Art der Diskriminierung betroffen sind, diese Denkmuster auf sich selbst und ihre Situationen übertragen und sich dadurch selbst abwerten, spricht man von internalisiertem Ableismus.

Neurodivergente Menschen und Menschen mit psychischen Erkrankungen setzen sich oft intensiv mit dem Wohlbefinden ihrer Hunde auseinander, recherchieren ausgiebig und bemühen sich, ihren Hunden gerecht zu werden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Hunde, die bei Personen mit PTBS leben, trotz ihrer vielfältigen Aufgaben und Einsätze weniger Stress erfahren, wahrscheinlich aufgrund der liebevollen Zuwendung, die sie von ihren Menschen erhalten. Es ist also wichtig, folgende Punkte festzuhalten:

  1. Wir dürfen unseren Hunden zutrauen, mit unseren schwierige Lebensphasen klarzukommen. Unsere Hunde sind oft bemerkenswert flexibel und können sich an unsere wechselnden Lebensphasen anpassen. Sie lernen, wie wir uns je nach unseren emotionalen oder gesundheitlichen Befindlichkeiten verhalten und passen sich gegebenenfalls an unsere veränderten Routinen an.
  2. Notfallpläne helfen Mensch und Hund. Die Erstellung von Notfallplänen kann sowohl Mensch als auch Hund unterstützen. Es ist hilfreich, im Voraus zu überlegen, wie man das Wohlbefinden des Hundes in schwierigen Phasen gewährleisten kann, indem man Ideen für leicht umsetzbare Beschäftigungsmöglichkeiten (z.B. eingefrorener Kong, Enrichment-Tasche, Auto-Kino) vorbereitet und ein Unterstützungsnetzwerk aufbaut.
  3. Der Austausch mit anderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr wertvoll sein. Es ermöglicht, zu erkennen, dass man nicht allein ist, sowie von den Erfahrungen und Strategien anderer zu lernen.

Ist mein Hund vielleicht neurodivergent?

Aber wie verhält es sich mit Hunden? Gibt es auch neurodivergente Hunde? Hierbei ist es wichtig zu betonen, dass es schwierig ist, eine eindeutige Antwort zu geben. Begriffe wie Autismus und ADHS sind soziale Konstrukte, die aufgrund von Beschreibungen und Symptomen entwickelt wurden, um eine Annäherung an eine Diagnose zu ermöglichen. Es gibt keine klaren Biomarker, wie beispielsweise Blutwerte, die ein eindeutige Diagnose ermöglichen.

Es ist anzunehmen, dass auch Hunde eine breite Diversität in Bezug auf ihre Gehirne aufweisen. Die Diagnose von Hunden gestaltet sich jedoch schwierig, da sie ausschließlich auf Verhalten basiert, wobei es viele mögliche Erklärungsansätze gibt. Bei dem Versuch, Hunde zu diagnostizieren, kommt es oft zu einer Übertragung von Stereotypen und Werturteilen. Dies kann zu einer Abwertung von betroffenen Personen führen. Sensibilität für das Thema und den Umgang damit ist sehr wichtig!

In unserer Gesellschaft können Diagnosen sowohl Erleichterung bieten als auch die Tür zu Unterstützungsmöglichkeiten öffnen. Die Frage, ob diese Konzepte auf unsere Hunde übertragen werden müssen, ist jedoch durchaus diskutabel. Immerhin bewegen sich unsere Hunde, zumindest in Bezug auf dieses Thema, außerhalb der gesellschaftlichen Normen und Vorgaben und müssen keine Konsequenzen bei mangelnder Leistung befürchten.

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