Dog & Talk - Auf eine Gassirunde mit Dr. Janey May

Dein Podcast für bedürfnisorientiertes Zusammenleben mit Hund

#146 - Alternativverhalten im Alltag mit Hund

Vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass es sinnvoll sein kann, ein Alternativverhalten mit deinem Hund aufzubauen. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Warum ist es so hilfreich, und worauf solltest du bei der Auswahl eines Alternativverhaltens und beim Aufbau achten? Genau darüber spreche ich in der Podcastfolge dieser Woche.
Foto von Barnabas Davoti auf Unsplash

Was ist ein Alternativverhalten?
Ein Alternativverhalten bedeutet, dass wir dem Hund eine Verhaltensweise positiv und ohne Druck beibringen, die er in schwierigen Situationen statt eines unerwünschten Verhaltens zeigen kann. Dabei ist es wichtig, dass der Hund dieses Verhalten gerne zeigt und es nicht mit negativen Erfahrungen verknüpft. Zum Beispiel wird oft das „Sitz“ als Alternativverhalten verwendet. Viele Hunde haben jedoch negative Assoziationen damit, wenn es in der Vergangenheit unter Zwang trainiert wurde. Anstatt Stress zu reduzieren, kann es dann genau das Gegenteil bewirken und die Erregung des Hundes steigern – was natürlich nicht das Ziel ist.

Wie baut man ein Alternativverhalten auf?
Ein Alternativverhalten sollte immer ohne Druck aufgebaut und an den individuellen Hund angepasst werden. Dein Hund soll dieses Verhalten gerne zeigen und es sollte ihm in stressigen Momenten helfen, seine Erregung zu senken. Ein Beispiel ist das Fingertarget, bei dem der Hund mit der Nase die Finger oder Hand seines Menschen anstupst. Für viele Hunde funktioniert das gut: Es ist dynamisch, der Hund kann sein Umfeld im Blick behalten und orientiert sich gleichzeitig am Menschen. Aber natürlich passt nicht jedes Verhalten zu jedem Hund. Einige Hunde mögen ein Nasentarget trotz eines positiven, kleinschrittigen Aufbaus nicht so sehr. In solchen Fällen ist es sinnvoll, ein anderes Verhalten zu wählen, das besser zu den Vorlieben und Bedürfnissen des Hundes passt. Denk an etwas, das dein Hund gerne macht und das in solchen Situationen umsetzbar ist.

Warum ist es wichtig, Alternativverhalten bedürfnisorientiert zu wählen?
Das Alternativverhalten muss also sowohl zur Situation als auch zu den Bedürfnissen des Hundes passen. Das Ziel ist, dass der Hund durch dieses Verhalten schwierige Situationen sicher und immer selbstständiger bewältigen kann. Nur wenn das Alternativverhalten wirklich zu ihm passt, kann es bei der Regulation von Erregung helfen und dabei, selbstkompetent zu handeln. Ein kleinschrittiger Aufbau ist wie immer unglaublich wichtig, damit das Verhalten im Alltag zuverlässig abgerufen werden kann.


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