Nennt es wie ihr wollt. Viele verteufeln es, behaupten, die Hunde würden nicht richtig lernen, und man würde sie nur bestechen. Fakt ist, man kann Futter falsch einsetzen, das gilt aber für alle Trainingsmethoden und das gesamte Leben überhaupt.
Für mich kommt Lernen und Training ohne Futter nicht in Frage. Ich setze es allerdings in 99% der Fälle als Belohnung ein und nur in 1% als Bestechung, wenn überhaupt. Bestechung sollte in Krisensituationen zum Einsatz kommen. Aber ohne Belohnung in Futterform ist positives Lernen nicht möglich. Und ruhiges Verhalten schon gar nicht.
Ich verbringe mein Leben mit 3 Dopamin-Hochleistungscompu
Gehemmtes, verbotenes Verhalten wird nicht besser, der Hund speichert nur ab: in Anwesenheit von Reiz X wird mein Besitzer ziemlich ungemütlich und ich meide ihn dann lieber, habe Angst vor ihm. Die Erregung steigt also in Anwesenheit von Reiz X. Trifft der Hund dann mal auf diesen ohne die Hemmung vom Besitzer, knallt es erst so richtig. Und zwar schlimmer als zuvor.
Deshalb ist mein Plan immer: habe ich genug Brennstoff? Ja. Dann gehen wir auch mal aufregende Wege und ich sorge dafür, dass die Hunde viel und ausreichend Belohnung/Brennstoff für ihre Gehirn bekommen. Und ich lasse ihrem Oberstübchen genug Zeit, um Reize abzuarbeiten. Habe ich selbst nicht genug Brennstoff für mein Gehirn und meine Emotionen: gehen wir ruhige, bekannte, langweilige Wege und wir verbringen als Team entspannte, gemeinsame Zeit. Denn keinem fliegen die Nerven um die Ohren. Und ob mir dann jemand vorwirft, dass ich meine Hunde nur mit Futter vollstopfe ist mir persönlich völlig egal. Meine Hunde handeln nicht aus Angst vor mir, behalten ihre Nerven, weil ihr Gehirn ordentliche Arbeit leisten kann und ich weiß, dass wir durch echt jede Situation hindurch kommen, egal was das Leben mir auftischt. Auch wenn dann der freilaufende, jagende Hund um uns herumrennt und danach die Hühnergruppe über die Straße wuselt. Wir packen das gemeinsam. Mit Essen.